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„Bisher beste Teamleistung dieser Saison“: USC siegt verdient beim Tabellennachbarn

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USC München gewinnt nach ausgeglichener Anfangsphase deutlich gegen die Köln 99ers. Von Max Kramer

 

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it einem Sieg nach fünf Spieltagen erstmals auf eine Tabelle mit positiver Punktebilanz blicken – das war das erklärte Ziel, in dessen Zeichen am Samstag die Auswärtsreise des USC München nach Köln stand. Dabei hatte man durchaus einen dicken Brocken vor der Brust, schließlich waren die 99ers vor der Saison von nicht wenigen als Playoff-Anwärter eingeschätzt worden. Dazu kam, dass die Tabellenkonstellation – der Tabellensechste empfing den -fünften – Brisanz und ein Spiel auf Augenhöhe versprach. Das sollte es auch werden – zumindest für die ersten sieben Minuten; ab dann übernahmen nämlich die Münchner das Kommando, erspielten sich eine komfortable Führung, die sie bis zum Schluss nicht mehr abgeben sollten, und gewannen letztlich hochverdient mit 59:78 (28:40) – ganz wichtige zwei Punkte, mit denen der USC auf den vierten Tabellenplatz kletterte.

 

Einmal mehr bei einem Auswärtsspiel des USC treue Unterstützer: Die Kölner Fangruppe des Münchner Rollstuhlbasketballs...

Einmal mehr bei einem Auswärtsspiel des USC treue Unterstützer: Die Kölner Fangruppe des Münchner Rollstuhlbasketballs…

...mit Sebastian Magenheim, der seit Wochen starke Leistungen zeigt.

…mit Sebastian Magenheim, der seit Wochen starke Leistungen zeigt.

 

In der Domstadt entwickelte sich zu Beginn des Aufeinandertreffens der Tabellennachbarn, das der USC mit den Starting Five Taz Capasso, Suad Sutic, Wayne Boardman, Kim Robins und Sebastian Magenheim anging, ein offener Schlagabtausch. Den Kölnern war nach einem ordentlichen Bundesligaspiel beim Meisterschaftsanwärter RSV Lahn-Dill (69:57) leichter Rückenwind anzumerken, während dem USC die vermeid-, aber ebenso verschmerzbare Pokalniederlage gegen die Rhine River Rhinos (63:78) in den Knochen steckte. Beide Teams waren sofort hellwach und lieferten ein intensives Spiel auf Augenhöhe, auch wenn bereits erkennbar war, dass die Hausherren eher mit physischen, der USC mit spielerischen Mitteln zum Erfolg kommen wollte. So stand es nach sieben Minuten 14:16, als die Münchner den wohl spielentscheidenden Lauf hinlegten: Satte zehn Punkte in Serie erzielte das Team um Captain und Spielertrainer Taz Capasso – die 99ers konnten nur noch minimal verkürzen, sodass es zum ersten Viertels bereits 16:26 stand – eine Führung, die die Gäste nicht mehr aus der Hand geben sollten.

 

Auch Bruto-Foul kann Sutic & Co. nicht stoppen

Und sie hatten noch nicht genug, erzielten zu Beginn des zweiten Viertels weitere fünf aufeinanderfolgende Punkte. Die von Mathew Foden trainierten Domstädter gingen vermehrt ins Risiko und eröffneten dem USC so Räume, die dieser unter anderem mit einem weiteren, sieben Punkte starken Lauf gnadenlos auszunutzen wusste. Zwar schlich sich nun vor allem in der USC-Defense die ein oder andere Unkonzentriertheit ein – die Hausherren konnten jedoch weiterhin souverän auf Distanz gehalten werden, sodass man beim Stand von 28:40 die Seiten wechselte.

 

Die zweite Hälfte in der Sporthalle Worringen Ring begann mit einem zarten Aufbäumen der Hausherren, die bis zur 27. Minute auf 43:50 verkürzen konnten – vor allem Jordan Luce, französischer Nationalspieler auf Seiten der Kölner, wusste im dritten Viertel mit 13 Punkten zu überzeugen. Doch die Münchner, angeführt von den Dauerbrennern Suad Sutic, Kim Robins und Sebastian Magenheim, schalteten zwei Gänge hoch, scorten wieder regelmäßig und ließen sich dabei auch nicht von einem bösen Foul von Akira Toyoshima an „Braco“ Sutic beim Stand von 43:54 beeindrucken – obgleich dem USC-Center nach einem Fausthieb des Japaners auf den Brustkorb minutenlang die Luft wegblieb.

 

Ungeachtet dessen wurde die 12-Punkte-Führung zur Halbzeit wurde gegen Ende des Viertels sogar nochmals ausgebaut – 45:58, das Spiel war nun endgültig entschieden.

 

USC-Spielertrainer Capasso zufrieden wie noch nie

Die Gegenwehr der verunsicherten 99ers war gebrochen, was die Münchner jedoch nicht daran hinderte, weiterhin Gas zu geben und den Hausherren mit zwischenzeitlich 49:72 eine Klatsche anzudrohen. Diese konnten letztlich noch Ergebniskosmetik betreiben und den Schaden mit 59:78 in Grenzen halten. Ein ebenso verdienter wie wichtiger Sieg, der den USC zwischenzeitlich auf den vierten Platz hievt und nach einem wechselhaften Saisonstart aufatmen lässt.

 

Entsprechend erleichtert war Spielertrainer Taz Capasso nach dem dritten Saisonsieg: „Das war die beste Teamleistung, seitdem ich hier bin, und ein absolut verdienter Big Point. Ich bin mit dem Auftreten meiner Mannschaft sehr zufrieden.“ Bedanken kann sich Capasso dabei insbesondere bei Suad Sutic, Sebastian Magenheim und Kim Robins, die allesamt die 20-Punkte-Marke knackten (23, 21 bzw. 20) – eindrucksvoller Beweis dafür, dass sich die Verantwortung auf mehr als nur eine Schulter verteilt.

 

Doch auch weiterhin warten schwierige Aufgaben auf den USC. Nachdem die Rolling Devils aus Kaiserslautern vor Saisonbeginn ihre Mannschaft aus der Liga zurückgezogen haben, treffen die Münchner in zwei Wochen, am 27.11.16 (Tip-Off: 14.00 Uhr), beim dritten Auswärtsspiel in Folge mit den BG Baskets Hamburg auf ein nationales Schwergewicht mit internationalen Stars. Die Nordlichter verstärkten sich vor der Saison mit Europameister Ghazian Choudhry, dem kanadischen Top-Talent Nic Goncin, Jake Williams (Paralympics-Gold in Rio mit den USA) und Karlis Podnieks spektakulär und wurden bereits zusammen mit den RSB Thuringia Bulls und dem RSV Lahn-Dill zu den Meisterschaftsfavoriten gezählt. Dass es dafür noch nicht ganz reicht, zeigten die direkten Aufeinandertreffen mit dem amtierenden bzw. entthronten Meister – man zog jeweils mit 61:82 (33:42) und 57:88 (28:45) den Kürzeren.

 

Nichtsdestotrotz sind die prominent besetzten Hamburger haushoher Favorit. Hoffnung darauf, dass die Punktebilanz auch nach der schwierigen Auswärtsaufgabe noch positiv ist, macht den Münchnern neben dem erfreulichen Sieg gegen Köln die vergangene Saison: Am zweiten Spieltag brachte man als Aufsteiger den bereits damals hoch favorisierten Hamburgern eine 67:71-Niederlage bei und sorgte für eine faustdicke Überraschung. Warum also nicht auch dieses Mal?

 

Das nächste Heimspiel bestreitet der USC München am Samstag, 3. Dezember 2016, in der Säbenerhalle gegen Doneck Dolphins Trier.

 

Starke Teamleistung des USC (v.l.n.r.): Kim Robins, Carlos Montano, Sebastian Magenheim, Wayne Boardmann, Spielerbetreuerin Johanna Kienast, Lisa Nothelfer, Taz Capasso.

Starke Teamleistung des USC (v.l.n.r.): Kim Robins, Carlos Montano, Sebastian Magenheim, Wayne Boardmann, Spielerbetreuerin Johanna Kienast, Lisa Nothelfer, Taz Capasso.

 

Foto ganz oben: Suad Sutic


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