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Bullen überrollen USC

Zum Ende der Hinrunde muss unsere Bundesliga-Mannschaft auswärts gegen RSB Thuringia Bulls eine deftige 31:90-Niederlage einstecken. Von Max Kramer

 

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ie Reise zu den RSB Thuringia Bulls gehört zweifelsohne zu den großen Highlights im Rollstuhlbasketball-Kalender – und so konnten sich auch die USCler auf das Kräftemessen mit dem bislang unbesiegten Tabellenführer freuen, der einige der besten Korbjäger der Branche in seinen Reihen weiß. Doch Freude wich bald Demut: Mit einem Rumpfkader angetreten, kamen die Münchener am vergangenen Samstag (9. Spieltag) böse unter die Räder und mussten sich einem um Klassen besseren Gegner letztlich mit 90:31 geschlagen geben.
 

Der Blick auf den Kader der bayerischen Gäste dürfte bei dem ein oder anderen Bullen Stirnrunzeln ausgelöst haben: Nur fünf USCler hatten die Reise in das thüringische Örtchen Elxleben angetreten und brachten dabei zusammen gerade einmal 9,5 Punkte auf das Parkett. Zahlreiche Teamkollegen hatten im Vorfeld aufgrund von privaten Angelegenheiten oder Verletzungen Headcoach Sinclair Thomas absagen müssen, wodurch alle mitgereisten Münchener die gesamte Spieldauer bestreiten mussten.
 

Die Rollen waren also noch klarer als ohnehin verteilt – und wurden erwartungsgemäß erfüllt: Von Anfang an machten die Hausherren Druck und ließen dezimierte Münchener zu keinem Zeitpunkt ins Spiel kommen – die Zwischenstände der ersten Halbzeit (28:4 und 55:15) waren nur folgerichtig und spiegelten die Kräfteverhältnisse überdeutlich wider.
 

Bedrückte Stimmung

Auch die ca. 150 Zuschauer hatten sich vom Auftritt der bislang so stark aufspielenden Gäste aus München wohl mehr erwartet: Da das Match schnell an sportlichem Reiz verloren hatte, gab es kaum noch Grund, die Teams anzufeuern – entsprechend gedrückt war die Stimmung in der Halle. Dies hinderte stark aufgestellte Bullen jedoch nicht daran, auch weiterhin Gas zu geben: Das faire Heimteam kannte kein Erbarmen und spielte über weite Strecken des Spiels Katz und Maus mit kämpfenden, insgesamt aber bedauernswerten USClern. Insbesondere Sebastian Magenheim und Kim Robins wurden konsequent verteidigt und dadurch aus dem Spiel genommen – die beiden Leistungsträger konnten dem Spiel so kaum ihren Stempel aufdrücken und den Bullen trotz aller Bemühungen nicht viel entgegensetzen, sodass es zum Ende des dritten Viertels 71:19 stand.
 

Das Ertönen der Schlusssirenen kam sowohl für unterforderte Gastgeber als auch letztlich zu fahrig auftretende Münchener einer Erlösung gleich – der Endstand von 90:31 sprach eine deutliche Sprache und war auch in dieser Höhe verdient. Zu den treffsichereren Akteuren auf USC-Seite zählte dabei Sebastian Magenheim (13 Punkte) der vor Kim Robins (zehn Punkte), Sebastian Sauer und Cornelia Wibmer (jeweils vier Punkte) „Top“-Scorer seines Teams war.

 

Zum Ende der Hinserie steht trotz der Lehrstunde vom derzeitigen Branchenprimus eine positive Bilanz: Als Aufsteiger angetreten, belegt der USC mit 10:8 Punkten einen starken fünften Platz und liegt damit auch weiterhin fest auf Kurs Richtung Klassenerhalt.
 

Spieler Chris Vo zeigte sich nach der Klatsche enttäuscht, konnte der Reise nach Thüringen aber auch Positives abgewinnen: „Wir sind trotz eines starken Gegners als Team aufgetreten und haben füreinander gekämpft – darauf wollen wir aufbauen. Ich bin mit der Hinrunde insgesamt zufrieden und hoffe, dass wir auch weiterhin einige Punkte sammeln können, um vielleicht sogar um die Playoff-Plätze spielen zu können.“


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